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Aber ich will nicht hören, dass ich "nur die Nummer 2" bin.
Danke, in dem Satz habe ich mich sehr, sehr wiedergefunden!
Ich habe das mal für mich in folgendes Gleichnis gepackt:
Wenn ich durstig bin und jemand reicht mir ein halbes Glas Wasser, dann bin ich zunächst einmal dankbar dafür, freue mich über das, was ich bekommen kann, und verlange nicht nach mehr, wo nicht mehr ist.
Wenn es dazu heißt "Hier hast du ein halbvolles Glas Wasser – mehr ist nicht übrig, es ist alles, was ich dir geben kann, und ich kann nur hoffen, dass du damit genug hast", dann ist das ebenso wunderbar, und ich akzeptiere dankbar, was ich bekomme.
Wenn es aber begleitet wird von Worten wie "Hier hast du Wasser. Das Glas ist aber schon halbleer, und du wirst nie mehr bekommen. Der Rest ist nämlich für jemand anders und nicht für dich, und diese andere hat Vorrang und wird immer Vorrang haben" – dann weckt das unter Umständen Neid, und in jedem Fall entsteht daraus ein sehr ungutes Gefühl: das Gefühl, weniger wert zu sein. Und zwar nicht nur in dieser gegebenen Situation, sondern allgemein.